Im Gespräch: Gerald Spiess & Martin Kabicher vor der Gemeinderatswahl 2020

Die Volkspartei hat im Herbst die Weichen für die kommenden Jahre gestellt. Martin Kabicher wurde als Parteiobmann bestätigt, Gerald Spiess wird als Spitzenkandidat in die Gemeindewahl gehen. Wie können wir uns diese Zusammenarbeit vorstellen?


Martin Kabicher: Wir haben auch in den vergangenen Jahren in der Volkspartei als Team gearbeitet, da hat sich organisatorisch nicht viel geändert.

Gerald Spiess: Dem kann ich mich nur anschließen. Wir treffen die Parteientscheidungen im Parteivorstand immer gemeinsam und die Gemeinderatsthemen werden ebenfalls in der Fraktion gemeinsam diskutiert. Das funktioniert bei uns in der Volkspartei sehr gut und das werden wir auch weiterhin so leben. Unsere Bewegung besteht ja nicht nur aus uns beiden.


Heute wollen wir auch etwas mehr über die Privatpersonen Spiess und Kabicher erfahren. Was verbindet Sie mit Sollenau?


Gerald Spiess: Ich war sechs Jahre alt, als meine Familie hierher gezogen ist. Ich bin hier zur Schule gegangen, war in der Sollenauer Kirche Ministrant, habe hier meine ersten Versuche am Tennisplatz gestartet, beim SC jahrelang Fußball gespielt und war schließlich auch als Funktionär und Nachwuchstrainer beim SC Sollenau tätig. Auch meine Firmengründung fand vor vielen Jahren in Sollenau statt, bevor wir den Firmensitz dann umgesiedelt haben. Hier bin ich aufgewachsen, hier bin ich daheim.

Martin Kabicher: Ich bin hier zwar nicht aufgewachsen, aber die Liebe hat mich vor sehr vielen Jahren nach Sollenau geführt. Und wenn einen die Liebe wo hin zieht, dann geht man dort auch hin. Mit der Volkstanzgruppe, dem Laientheater, der Freiwilligen Feuerwehr und schließlich auch unserem Heurigen verbinde ich sehr viele Emotionen mit Sollenau. Hier hab ich Spaß, hier fühl ich mich wohl. Und nach 30 Jahren im Gemeinderat kenn ich natürlich so ziemlich jede Ecke im Ort.


Wie gestaltet ihr eigentlich eure Freizeit?


Martin Kabicher: Ich verbringe natürlich sehr viel Zeit in den Weingärten. Einen Heurigen kannst du nur betreiben, wenn du die Arbeit mit den Weintrauben liebst. Vor allem, wenn man es neben seinem täglichen Brotberuf macht. Sonst verbringe ich  noch sehr viel Zeit, wie schon zuvor erwähnt, mit der Volkstanzgruppe und beim Laientheater. Vor allem bin ich aber immer mit Freunden und Familie unterwegs. Wir machen immer wieder einmal gemeinsam Urlaub in Österreich, aber starten auch Reisen ins Ausland. Da wird oft sehr viel gelacht.

Gerald Spiess: Neben Unternehmen und Politik bleibt nicht immer so viel Freizeit. Wobei ich in beiden Fällen das Glück habe meine Leidenschaft zum Beruf gemacht zu haben.
Ich versuche aber regelmäßig auf Berge zu gehen. Dort oben verändert sich nicht nur die Natur, sondern auch die Perspektive. Man hat beim Anstieg viel Zeit die Ruhe zu genießen und gut abzuschalten. Einmal im Jahr - normalerweise im Frühling - mache ich auch mit Freunden einen Wanderurlaub im Ausland. Tennis, Fußball und Radfahren sind für mich auch ein guter Ausgleich, aber das gelingt mir nur sehr sporadisch. Das gilt leider auch für die Ski, die schnalle ich viel zu selten an.
Halb Beruf, halb Hobby ist für mich die Tätigkeit als Lehrabschlussprüfer. Die Lehrausbildung ist mir wichtig und hat in Österreich derzeit nicht den notwendigen Stellenwert. Deshalb bin ich in diesem Bereich sehr aktiv.
Und wenn es mir möglich ist, dann verreise ich auch sehr gerne mit der Familie. Die Welt hat unendlich viele, sehenswerte Orte zu bieten. Das macht einfach Spaß.


Habt ihr Haustiere?


Gerald Spiess: Ja, zur Zeit zwei  kleine Hunde, vier Meerschweinchen und zwei Kaninchen. Die Hunde kommen aus Tötungsstationen und sind daher bei fremden Menschen eher skeptisch. Wenn sie einen kennen, sind sie dann die freundlichsten Tiere. Da wir bei den Kleintieren oft gerettete oder kranke Tiere übernehmen, verändert sich die Anzahl immer wieder mal. Bei unserem großen Außengehege ist das aber glücklicherweise kein Problem.

Martin Kabicher: Ja, zwei Katzen, davon einen "schwiegerväterlichen" Kater. Als Katzenliebhaber betreuen wir auch immer wieder Fremdkatzen. Wir haben einen Mischling - Waldkatze/Maincoon - der sein Reich immer beansprucht. Unser Kater hat die Familie fest im Griff!


Bald ist wieder Weihnachten, da werden oft auch Bücher verschenkt. Welches könnt ihr empfehlen?


Martin Kabicher: Es bleibt leider kaum Zeit um zu lesen. Aber wenn, dann greife ich im Regelfall zu Sachbüchern. Vor allem die Themen Weinbau, Konstruktionsbauten, und Technik im Allgemeinen interessieren mich sehr.


Gerald Spiess: Am Liebsten lese ich Romane von Ken Follett. Die sind einfach großartig geschrieben. Da sollte ich auch mittlerweile alle haben. Zur Zeit lese ich "Berg der Legenden" von Jeffrey Archer. Es handelt von der Erstbesteigung des Mount Everest und kann ich allen Bergliebhabern nur empfehlen.
In meinem Bücherregal finden sich natürlich auch einige politische Bücher und Biografien. Von Chrutschow bis Obama findet man da Vieles.
Wer regional einkaufen will, könnte zu einem Buch von Christina Unger greifen. Schließlich hat nicht jeder die Möglichkeit ein Buch einer Autorin aus der eigenen Nachbarschaft zu lesen. Aber grundsätzlich hat hier jeder seinen eigenen Geschmack, da ist es schon sehr schwierig, eine echte Empfehlung abzugeben.

Von welchem Beruf habt ihr als Kinder geträumt?


Gerald Spiess: Ich wollte immer Sportreporter werden. Den Traum konnte ich mir bald erfüllen, schließlich hab ich 6 Jahre lang bei der NÖN, bundesliga.at und einigen anderen Medien gearbeitet.


Martin Kabicher: Als Kind wollte ich immer einen handwerklichen Beruf erlernen. Da mir vor allem die Verarbeitung von Holz sehr gut gefallen hat, habe ich den Beruf des Zimmerers erlernt. Dieser Beruf ist sehr abwechslungsreich und macht mir bis heute noch viel Spaß.

Welche war die beste Entscheidung in eurer beruflichen Laufbahn?


Martin Kabicher: Zurückblickend kann ich sagen, dass das was ich jetzt mache, schlussendlich die richtige berufliche Entscheidung war, sonst hätte ich mich sicher noch verändert - beruflich sowie privat. Es ist schwer zu sagen, wie es anders gewesen wäre.


Gerald Spiess: Das ist eine schwierige Frage, da man ja nicht weiß, wie es anders gelaufen wäre. Ich bin vom Naturell auf jeden Fall ein Unternehmer und dementsprechend ist es schon gut, dass ich mich selbstständig gemacht habe.

Warum macht ihr den Job, den ihr heute habt?


Gerald Spiess: Das war so nie geplant. Es haben sich über die Jahre einige Gelegenheiten ergeben und da habe ich dann immer wieder etwas ausprobiert. Manche Dinge haben nicht funktioniert, so war ich zum Beispiel auch einmal an einer Cateringfirma beteiligt. Andere Projekte haben gut funktioniert und dann bin ich schließlich in der Werbebranche gelandet.


Martin Kabicher: Die Entscheidung, mich dem Bundesheer zu verschreiben, habe ich innerhalb von 48 Stunden getroffen. Heute bin ich sehr froh darüber. Es macht mir Spaß, mit Menschen mit den verschiedensten Vorraussetzungen zu arbeiten.

Beschreibt euch jeweils mit 3 Worten!


Martin Kabicher: konsensfähig, humorvoll, sachlich


Gerald Spiess: neugierig, vielseitig, ehrgeizig

Auf was könntet ihr in eurem Leben nicht verzichten?


Gerald Spiess: Kaffee, Natur, Bewegung und Freunde. Und im Dezember auf Weihnachtskekse. (lacht)


Martin Kabicher: Bewegung in der Natur, vor allem im Weingarten und ganz klar auf Schokolade.

Welche Ziele verfolgt ihr in den nächsten Jahren?


Martin Kabicher: Beruflich verfolge ich das Ziel, dass es im Großen und Ganzen so bleibt wie jetzt und keine Verschlechterungen eintreten.
Mein politisches Ziel für die nächsten Jahre ist es weiterhin so gut zusammen zu arbeiten, wie wir es bis jetzt schon getan haben. Nicht nur gemeindeparteiintern, sondern auch das Zusammenarbeiten über Parteigrenzen hinweg, ist mir besonders wichtig.
Mein Herz schlägt für den Heurigen, den ich zusammen mit meiner Familie bewirte. Wenn es meine Zeit zwischen all diesen Dingen zulässt, stehen auf meiner Wunschliste noch einige Reisen, die ich gerne machen möchte.


Gerald Spiess: Ich habe daheim eine ganze Sammlung von Wanderbüchern. Da gibt es noch sehr, sehr viele Touren, die ich gehen möchte. Ich hoffe, dass sich davon möglichst viele in den kommenden Jahren ausgehen werden.
Beruflich ist es mir natürlich wichtig, das Unternehmen weiterzuentwickeln. Wir haben ein kleines, eingespieltes und vor allem junges Team. Da ist noch sehr viel Potenzial vorhanden und ich freu mich schon auf interessante Projekte in den kommenden Jahren.
Schließlich gibt es politisch auch noch wichtige Ziele. Wir wollen Sollenau zeitgemäß weiterentwickeln und die Zusammenarbeit diverser Vereine, Parteien, Organisationen und der Bevölkerung verstärken. Hier haben wir in Sollenau noch einen großen Aufholbedarf. Die Details zu unseren Ideen werden wir natürlich noch rechtzeitig vor der Gemeindewahl 2020 präsentieren.


Als abschließende Frage: Welchen Wunsch oder Neujahrsvorsatz habt ihr für 2020?


Gerald Spiess: Vorsätze habe ich eher weniger. Es wäre immer gut ein paar Kilo abzunehmen, aber den Vorsatz haben wohl sehr viele Menschen. Und es gelingt leider nur sehr selten. Politisch gibt es natürlich Wünsche, privat ist es am Wichtigsten, dass im Umfeld alle gesund bleiben.


Martin Kabicher: Neujahrsvorsätze hab ich eigentlich keine. Es kommt meistens sowieso anders als man denkt. Stattdessen wünsche ich mir Zufriedenheit und Gesundheit für alle. Neben der Zeit mit der Familie ist das mit Sicherheit das Wichtigste.