Vater und Sohn - Generationenübergreifend für Sollenau

Als langjähriger Gemeinderat, Bauernbundobmann und Buschenschänker ist Erich Pöltl in Sollenau schon längst bekannt, sowie auch sein Ruf als tatkräftiger und zuhörender Mann, der immer gern gesehen ist. Nun will aber auch sein Sohn Georg Pöltl in die Kommunalpolitik einsteigen und wir haben sie nun zum Interview gebeten.

Wie seid ihr zur Politik gekommen?
Erich: Ich war schon als Jugendlicher politisch immer sehr interessiert am Geschehen im Ort. Durch mein Engagement bei verschiedenen Vereinen wie die Feuerwehr bin ich in die Kommunalpolitik gekommen
und jetzt schon seit 22 Jahren im Gemeinderat tätig.
Georg: Eben durch meinen Vater hatte ich schon einen Vorsprung und Grundwissen über die Kommunalpolitik, welche mich schon früh recht interessiert hat und noch immer tut. So bin ich bei jeglichen Gemeinderatssitzungen dabei und seit letztem Jahr auch Mitglied in der ÖVP, sowie im Bauern- und Seniorenbund.

Welche Themen sind euch besonders wichtig in Sollenau?
Erich: Als Landwirt liegt mir die Natur und die Umwelt sehr am Herzen und habe auch als Obmann des Bauernbundes ein Komassierungsverfahren initiiert, um unsere Agrarstruktur und unseren natürlichen Lebensraum zu verbessern. In diesem Verfahren wurden Bäume und Sträucher gepflanzt, beziehungsweise Flächen als Rückzugsräume für Tiere und Insekten geschaffen. Hier liegt auch eine große Herausforderung vor uns, denn Sollenau erlebte in den vergangenen Jahren eine rege Bautätigkeit, ein Bauprojekt nach dem anderen entsteht. Grünraum und Erholungsgebiete sind auch für uns Menschen in Zeiten des Klimawandels von großer Bedeutung. Hier ist Umdenken gefordert, um für unsere Bürger ausreichend Naturlandschaft zu erhalten.
Georg: Der Meinung bin ich auch. Es wird immer mehr gebaut, Sollenau verliert immer mehr an kostbarem Land, das vor allem als Erholungsgebiet oder landwirtschaftlich genutzt wird. Ich möchte auch für
meine Generation noch ein Sollenau haben mit viel Natur, die man etwa bei Spaziergängen oder Radtouren bewundern kann. Apropos meine Generation, ich finde auch den Umgang mit Jugendlichen in Sollenau
problematisch. Die letzten Jahre gab es kaum bis gar keine Projekte die Jugend betreffend, allein an dem Ferienprogramm sieht man das. Und als Problemlösung kommt jetzt nur ein Goodie-Pack, sowie Events, bei denen sich größtenteils die sowieso schon bevorzugte mittlere Generation im Alter um die 40 herumtreiben. Es wäre mal an der Zeit, wirkliche Events für Jugendliche zu starten, sowie auch die jüngere Generation in den Vordergrund zu lassen.
Erich: Ein großes Anliegen für die nähere Zukunft ist mir auch, erneuerbare Energie in Sollenau zu stärken. Es wird schon lange darüber gesprochen, aber leider ist noch nicht richtig Bewegung in die Sache gekommen.

Georg, eine Frage, die uns alle interessiert: Wie bist du zum Seniorenbund gekommen?
Georg: (lacht) Nachdem ich schon länger die Aktivtäten des Seniorenbundes durch meine Oma mitverfolgte und zum damaligen Zeitpunkt bereits ÖVP-Mitglied war, wollte ich einfach einmal ausprobieren, ob es für den Seniorenbund ein Mindestalter gibt. Siehe da, es gab keines und deswegen konnte ich mich dann anmelden und bin mittlerweile sehr zufrieden darüber, auch wenn es anfangs ein Witz war, denn ich konnte einige interessante Menschen kennenlernen, sowie auch bei den Ausflügen mitfahren.

Wo liegen eure Interessen abseits der Politik?

Erich: In meiner Freizeit unternehme ich gerne etwas mit meiner Familie oder halte mich gerne in der freien Natur auf, egal ob bei der Arbeit oder in der Freizeit.
Georg: Ich musiziere gerne mit meiner Band „Estragonsenf“, mit der ich schon zwei Auftritte hatte. Sonst unternehme ich gern etwas mit Freunden oder schaue mir Filme an. Außerdem bin ich noch bei der „Science Academy“ des Landes NÖ dabei, wo ich den Kurs „Journalismus & Medien“ unter Prof. Peter Filzmaier besuche.